Musik ist keine Sättigungsbeilage für ausgesuchte Menschen, sondern ein Grundnahrungsmittel für alle Menschen! (Claussen)
Das könnte auch das Motto der Bundeslehrwoche sein.
Ein Aufruf zur Teilnahme an der Bundeslehrwoche des bcpd für die Woche nach Ostern in Friolzheim kommt zu den Chören und Einzelmitgliedern in jedem Jahr. Natürlich zählt man die Jahre nicht, erst recht, wenn man noch nie dort war. Aber dann hat man eben etwas für sich selbst und für die Bläserarbeit im Chor zu Hause verpasst.
Es war nun bereits die 50. Bundeslehrwoche im Freizeitheim Friolzheim! Ein wirkliches Jubiläum! Welcher Lehrgang/welche Freizeit hält sich so lange?
Das ist ein wesentlicher Verdienst unseres Bundesposaunenwartes Roland Werner. Trotz schwankender Teilnehmerzahlen hat er es geschafft, immer wieder prominente und sehr talentierte Dozenten mit pädagogischem Geschick zur Mitarbeit zu gewinnen und damit die Attraktivität der Bundeslehrwoche zu erhöhen. Vielen Dank für alle Mühe!
Seit vielen Jahren wird die Bundeslehrwoche durch die Bundesarbeitsgemeinschaft Kultur der evang. Jugendarbeit gefördert. Das ist auch einmal erwähnenswert und nicht selbstverständlich, da sonst jeder Teilnehmer mehr bezahlen müsste. Und der Teilnehmerbeitrag sollte nach Möglichkeit in Grenzen gehalten werden, zumal manche Familie in Friolzheim komplett anreist. Vielen Dank!
Im Zusammenhang mit den Entfernungen von Friolzheim aus gesehen, wo sich unsere Verbände in ganz Deutschland befinden, ist es erfreulich, dass sich auch immer mal Bläser aus Nord und Ost zur Bundeslehrwoche aufmachen. Es sind ja ein oder zwei Tage Urlaub zusätzlich wegen An- und Abreise!
So ist es mehr ein Heimspiel der süddeutschen Verbände und es gibt viele Wiederholungstäter als begeisterte Teilnehmer und eine fast verschworene Gemeinschaft.
Nur ein paar Neue kommen jährlich dazu und das Miteinander ist kein Problem.
Die Altersspanne geht von 10 bis 80 Jahre und bringt ein interessantes Kolorit in die Woche.
Ich würde es sehr schön finden, wenn sich „viel“ mehr Jüngere beteiligen.
Sie sind die Zukunft unseres bcpd und in Friolzheim gibt es viel zu lernen!
Vielleicht wird es dann wieder so, wie vor vielen Jahren, als sich Jung und Alt auch an den Abenden miteinander trafen und bis spät diskutierten und sich hervorragend kennenlernten. Das findet jetzt leider und nur teilweise beim Blasen statt, wobei man ja eigentlich nicht reden sollte …
Erfreulich ist, dass die Teilnehmerzahl sich nun bei ca. 70 Bläsern hält.
Das Freizeitheim eignet sich sehr gut für eine Bläserwoche. Räumlichkeiten gibt es genug, auch wenn es im unteren Probenraum etwas eng ist. Aber Bläser sind genügsam.
Das Haus wird mit gutem Service geführt und geht geduldig auf viele Wünsche ein.
Leider kann man in unmittelbarer Nähe nicht viel unternehmen. Das ist für eine solche Lehrwoche aber auch vorteilhaft.
Bei den Proben ist mir aufgefallen:
Jeder ist ein Künstler!
Entsprechend war manchmal die Probendisziplin, man muss es ja auch zeigen!
Ist das in Eurem Posaunenchor zu Hause auch so? Hoffentlich nicht!
Die Dozenten
Sie kennen sich in Friolzheim und mit Posaunenchören bestens aus und sind hoch qualifiziert. Dementsprechend ist auch die Qualität des Unterrichts einschl. der Proben.
Hervorzuheben ist die Geduld und „ruhige“ Hand von Dankwart Schmidt, mit der er zum Erfolg führt.
Gruppenleitung: Dankwart Schmidt (Bad Tölz), Dieter Kanzleiter (München), Matthias Schädlich (Wiesbaden)
Einzelunterrricht: Florian Schiessler (Bietigheim-Bissingen), Matthias Schädlich, Prof. Jean-Francois Michel (CH-Friburg), Jan-Benjamin Homolka (Stuttgart), Jawad Mughal (Kupferzell), Ulrich Pförtsch (Holzkirchen), Dankwart Schmidt, Henricus Lüschen (Braunschweig)
Gastdozent: Prof. Reinhold Friedrich (Kürnbach)
Schlagzeug: Elias und Stefan Weigel
Geistl. Impulse: Pfr. Rolf Bareis (Leit. Obmann des EPiD), Pastor Matthias Kapp (Pastor EmK Marbach und Beisitzer im bcpd-Bundesvorstand), Pastor Werner Jung (bcpd-Bundesvorsitzender, Wüstenrot), Klaus Geiger (Stv. Bundesvorsitzender, Freital)
Tutti und Gesamtleitung: Bundesposaunenwart Roland Werner, Königsfeld
Einzelunterricht war für alle, die es wollten möglich. Man verließ für diese Zeit einfach die Gruppenproben und fügte sich dann wieder ein. Die entspr. Dozenten sind hier im Bericht aufgeführt.
Eine sehr praktische und weiterbringende Sache!
Besondere Gäste: Prof. Reinhold Friedrich; Rolf Bareis, Matthias Kapp
Jubiläumsabend am Freitag
Natürlich muss ein Festabend zum 50. Jubiläum in Friolzheim sein. Wer würde seinen 50. Geburtstag nicht feiern wollen und wenn möglich auch besondere Gäste einladen, die einen auf diesem Weg bis dahin begleitet haben?
Zwei waren aus beruflichen Gründen schon wieder zu Hause: Prof. Reinhold Friedrich (mit ihm verbrachten wir auf sehr angenehme und lehrreiche Weise den Mittwochabend) und Prof. Jean-Francois Michel aus Fribourg (CH).
Vielen Dank für Euer Kommen!
Der Abend brachte viele Überraschungen.
– ein besonderes Essen mit Rezepten von den ersten Lehrwochen
– Rückblicke aus der Sicht unseres Bundesposaunenwartes Roland Werner und Pastor i. R. und Tubist Helmut Weller, der tatsächlich 50 x dabei war
– Eine Vorführung, wie man in 5 Minuten perfekt Tuba spielen kann
– und Vieles mehr …, z. B.: Bilder, auf denen sich Mancher sogar erkannte.
Vom bcpd-Bundesvorstand aus durfte ich zum Jubiläum alle Teilnehmer und Mitarbeiter grüßen und bedankte mich vor allem bei Roland Werner für Leitung und Organisation sowie bei Werner Jung für die geistliche Begleitung.
Die Jazzband unter Leitung von Matthias Schädlich spielte einige mitreißende Stücke.
Vielen Dank!
Jubiläums- und zugleich Abschlusskonzert in Rutesheim
Das fand in der Stadthalle in Rutesheim statt. Sie eignete sich hervorragend für diesen Abend. Durch intensive und sehr persönliche Werbung in den umliegenden Gemeinden durch Jürgen Spannagel waren dann fast 300 Zuhörer anwesend. Sehr erfreulich!
Ein schöner Abend in schönem Ambiente – die Turnhalle störte niemand!
Zur Pause gab es sogar einen Imbiss und Getränke (Pos.-chor Rutesheim – Danke!).
BPW Roland Werner führte straff durch das Programm und die Friolzheim-Geschichte, mehr war an diesem Abend nicht möglich, und Werner Jung sprach das Geistliche Wort.
Musikalisch und inhaltlich herausragend war für mich die Uraufführung des „Dona nobis pacem“ von Dieter Kanzleiter. So bitte auch ich um Gottes Frieden, bei allen Widersprüchen, die uns täglich umgeben. Und ich erlebe ihn auch so!
Als Abschluss erklang vom Tutti-Chor Fuge und Choral von J. S. Bach „Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf“.
Durch viele Gespräche, auch vor und nach dem Konzert konnten für den Förderkreis
3 neue Mitglieder geworben werden. Sehr schön!
Und wann wirst Du Mitglied im Förderkreis?
Er leistet viel Gutes für unsere jungen Bläser!
Vorläufiges Fazit
50 Jahre und kein bisschen weise?
Das kann man nicht sagen. Auch, wenn es immer etwas zu verbessern gibt.
Eine Auswertung fand bereits statt und Ideen gibt es auch.
Ich wünsche Roland Werner gutes Gelingen!
Und sonst?
Es macht Spaß, mit Bläsern zusammen zu musizieren, die etwas mehr wollen und zur eigenen Qualitätsverbesserung und für ihren Chor zu Hause tun wollen.
Und es ist eine Freude, alte Bekannte wieder zu sehen und neue kennen zu lernen.
Das ist gleichzeitig eine Einladung für die 51. Bundeslehrwoche 2018, in der Woche nach Ostern, in Friolzheim! Zum Vormerken gibt es einen Kalender im Handy.
Klaus Geiger