Begleitmusik fürs Leben

Vor einem Jahr musste ich von meiner Schwester Abschied nehmen. Sie starb an Corona. Kurz vor ihrem Tod durfte ich sie im Krankenhaus noch einmal besuchen. Nachdem ich ihr den Segen für ihre allerletzte Wegstrecke zugesprochen hatte, verabschiedete ich mich von ihr. Dann stellte ich mich unter ihr Zimmerfenster und blies noch einige Choräle. Was sie von den Melodien noch vernommen hat, weiß ich nicht. Kaum waren wir in unserer Wohnung angekommen, erreichte uns die Nachricht, dass sie gestorben sei. Für mich war es tröstlich, sie auf ihrer letzten Wegstrecke mit den Choralmelodien zu begleiten.

Deshalb die Bitte: Vergesst das diakonische Blasen nicht. Die Menschen hören wirklich zu. Sie freuen sich, dass andere an sie denken. Das haben wir auch als Posaunenchor in der Adventszeit erlebt, als wir im Stadtteil rund um die Kirche an verschiedenen Orten geblasen haben. Es war ein bewegendes Echo. Auch wenn das Blasen für manche Chöre in der Kirche schwierig oder kaum möglich ist. Geht an die Hecken und Zäune, dort findet ihr dankbare Zuhörer. Die lassen sich von Gottes Lob berühren.

Euer Werner Jung