Bericht – Bläserfreizeit Kaisersbach 2016

Vom 1. bis 6. Januar fand unsere alljährliche Bläserfreizeit Kaisersbach statt. Dieses Mal waren wir dazu nicht wie sonst im Schullandheim Mönchhof bei Kaisersbach zu Gast, sondern rund zehn Kilometer weiter im Haus Lutzenberg bei der Ortschaft Althütte untergebracht. Der Grund für unser ungewohntes Quartier war die gegenwärtige Flüchtlingssituation und die daraus resultierende Belegung „unseres“ Mönchhofes.

Nach der Anreise am späten Neujahrsnachmittag trafen wir uns zunächst zum Abendessen und anschließend zu einem abwechslungsreichen Eröffnungsabend, bei dem wir einander und das für uns neue Freizeitheim kennenlernten, und zuletzt sogar konstruktionstechnische Raffinesse beweisen mussten, um Süßigkeiten vor dem Ertrinken zu retten…

Während der Freizeitwoche arbeiteten wir tagsüber in vier Leistungsgruppen, von Anfängern (eine Bläserin hatte erst fünf Tage vor Beginn der Freizeit angefangen) bis hin zu fortgeschrittenen Posaunenchorbläsern. Parallel zum Musizieren in den Gruppen bekamen alle Teilnehmer täglich Einzelunterricht zur individuellen Förderung. Nachmittags war neben der Möglichkeit zur Erholung von teils kurzen Nächten Zeit zu Spiel und Spaß gegeben. Das Tagesrätsel erweiterte spielerisch unser musiktheoretisches Wissen, ein vielfältiges Bastel- und Werkangebot bot kreativen Köpfen Raum zur Entfaltung. Wer es lieber sportlicher angehen wollte, hatte die Möglichkeit, die Kegelbahn im Untergeschoss zu nutzen, ebenso standen Billard, Tischkicker und Tischtennisplatte zur Verfügung.

Immer nachmittags während der Mittagspause wurden wir außerdem mit süßen Stückle beliefert und verköstigt, alle Tage einer von vielen Höhepunkten. An einem Mittag machte sich eine kleine Gruppe auf zum nahe gelegenen Schullandheim Mönchhof, um die dortigen Heimeltern, mit denen wir nach vielen gemeinsamen verbrachten Freizeiten freundschaftlich verbunden sind, wenigstens ein bisschen Bläsermusik hören zu lassen. Auch manche der Flüchtlinge lauschten unserem Ständchen und freuten sich sichtlich über die unverhoffte Abwechslung.

Abends hatten wir nach vielen Stunden des Übens stets blasfrei. Jeden Tag gab es ein attraktives Abendprogramm: ein Quiz mit sehr aktiven Zusatzkomponenten, eine Nachtwanderung mit anschließendem Grillen, einen Casinoabend mit einem sehr opulenten Barangebot und schließlich einen Bunten Abend, der durch zahlreiche Beiträge in Wort, Bild, Ton und Bewegung zu einem vielfältigen und wahrlich bunten Erlebnis wurde. Unter anderem wurden auch die Finalspiele von Tischkicker- und Tischtennisturnier ausgetragen und die jeweiligen Sieger gekürt. Am Ende stand das von einigen Teilnehmern gedichtete Kaisersbachlied, in dem es schließlich hieß: „Tschüss, bis zum nächsten Mal!“

Am darauf folgenden letzten Freizeittag trafen wir uns vormittags im benachbarten Ort in der ev. Kirche zum Abschlusskonzert. Wir konnten einem erfreulich großen Publikum einiges des Gelernten darbieten und die Freizeit, die viel zu schnell vorüber ging, ein wenig Revue passieren lassen. Nach Ablauf des rund 75-minütigen Programmes erhielten die jungen Bläser stehende Ovationen. Müde, aber glücklich und zufrieden folgte die Heimreise.

Nun bleibt mir nur noch zu danken. Den Mitarbeitern für ihre Unterstützung, ihr Fachwissen, das sie weitergaben, ihre Kreativität, die sie bei verschiedensten Programmpunkten einbrachten, … den Eltern, die uns als Fahrdienst zum Abschlusskonzert unterstützten und den Kern eines großartigen Publikums bildeten… allen Teilnehmern, für ihr Kommen, ihre Offenheit, Lernbereitschaft und Fröhlichkeit, ihren Humor und Einfallsreichtum… Und nicht zuletzt unserem großen Gott, der unsere Freizeit so gut gelingen ließ!

Die nächste Chance dabei zu sein gibt es vom 2. bis 7. Januar 2017. Dann treffen wir uns alle frohgemut wieder zur Bläserfreizeit Kaisersbach 2017 – und freuen uns, nicht nur einander wiederzusehen sondern auch den ein und anderen „Ersttäter“ begrüßen zu dürfen.

Benni Dignus