Als Nachfolgeveranstaltung für das Chorleiterwochenende in Friolzheim fand in Herrenberg
an der „Nahtstelle“ zwischen Alb-, Neckar- und Schwarzwaldverband ein Chorleitertag statt.
Dazu eingeladen hatte bei diesem ersten Treffen der Albverband. Als Referent konnte Prof. Manfred Schreier (Musikhochschulen Trossingen und Freiburg) gewonnen werden.
Mit seiner sympathischen und lockeren Art und seiner großen Fachkompetenz zog er die Aufmerksamkeit der Bläser und Chorleiter auf sich, so dass die Zeit wie im Fluge verging.
Die knapp 30 Teilnehmer genossen die ungestörte und ruhige Atmosphäre in der neuen Kirche der EmK in Herrenberg.
Einige Chorleiter übten mit den Bläsern Stücke ein und wurden von ihm gecoacht. Dabei war es nicht nur die praktische Arbeit von Schreier, die Eindruck hinterlassen hat, sondern auch einige Bemerkungen, die man eigentlich als „Lehrsätze“ bezeichnen könnte. Hier ein kleiner Auszug davon:
- Der Dirigent ist kein Ersatz für das Metronom. Das heißt, dass er seine Tätigkeit nicht nur auf das Taktschlagen beschränken sollte.
- Ein Crescendo sollte gut disponiert werden, nicht zu früh laut werden und dann vorzeitig abbrechen.
- Ein Dirigent sollte nicht einen Musiker vorführen und das Feststellen von Fehlern in den Mittelpunkt stellen, sondern das Einstudieren als einen künstlerischen Akt, als eine Arbeit am Stück und an den Menschen sehen. Dabei sollte es die Musiker aus der Reserve locken und zu eigenständigem Musizieren anregen.
- Grundsätzlich sollte der Dirigent nicht vorzählen. Ausnahmen sind ggf. schnelle und auch rhythmisch geprägte Stücke.
Zum weiteren Studium empfiehlt Manfred Schreier Dirigierübungen des Dirigenten Peter Gribanov, von denen einige auch auf Youtube zu sehen sind. Übungen der „Feldenkrais Methode“ können helfen, auch beim Dirigieren locker zu bleiben und nicht zu verkrampfen.
Eine Fortsetzung des Chorleitertages und auch die Zusammenarbeit mit Manfred Schreier. wurde von allen Teilnehmern gewünscht
Ein herzliches Dankeschön an alle Verantwortlichen des Albverbandes und der EmK Herrenberg, die diesen Tag hervorragend vorbereitet und organisiert haben.
Roland Werner